Irgendwas von 6 Jahren, Panikattaken und Ankern,

Inzwischen sind es sechs Jahre. Sechs Jahre in denen ich schon meine zweite Chance lebe.

Sechs Jahre, in denen ich mir jeden Tag bewusst bin, wie schnell alles zu Ende sein kann. Jahre, welche ich schon nicht mehr leben würde, wenn ich keine zweite Chance bekommen hätte. Nicht nur meine Familie und Freunde waren in der schwersten Zeit meines Lebens bei mir, sondern auch Ihr. All die Menschen, die sich meine Gedanken und Hoffnungen immer wieder hier durchgelesen, kommentiert oder geteilt haben. Ich habe in den letzten Jahren Viele, die mein Schicksal teilen kennengelernt. Bei den Meisten ging es gut wie bei mir, aber einige haben den Kampf verloren.

Heute am 28.05.2015 habe ich meine lebensrettenden Stammzellen bekommen. Dort hin war es ein steiniger und unsicherer Weg. Der Krebs ging, die Gefühle die er auslöste blieben noch eine ganze Weile. Ich habe es geschafft damit umzugehen, zumindest glaube ich das. Immer wieder überkam mich eine plötzliche Angst, dass es doch noch passiert, dass ich doch noch alles verlieren könnte. Für die meisten Menschen scheint der Gedanke von plötzlicher Todesangst übermannt zu werden, total abwegig.  An der Kasse im Supermarkt plötzlich von einem Gefühl der Ohnmacht bestimmt zu sein. In den alltäglichsten Situationen die schlimmsten Ängste zu erleben. Von Panikattacken, Angststörung und Agoraphobie war die Rede. Unzählige Gesprächen mit Therapeuten und Freunden. Verschiedene Techniken und Rituale wurden ausprobiert und verworfen. Manches half, anderes nicht.

Ich weiß, dass ich von meinen Freunden und meiner Familie einiges abverlangte.Oft musste ich irgendwo abgeholt werden, weil ich dachte ich würde es nicht alleine wieder nach Hause schaffen. (wie gesagt, für Menschen die selbst noch nie unter dieser plötzlichen, alles in den Schatten stellenden Angst lebten, nicht nachvollziehbar.)

Aber warum schreibe ich darüber und warum ausgerechnet jetzt.

Ich habe es geschafft die letzten 6 Jahre. In Angst vor etwas zu leben, was nicht kam.

Ich habe gelernt, damit zu leben, meine Angst anzunehmen, als Teil meines Lebens. Ich habe gelernt, dass psychische Erkrankungen in der Gesellschaft nicht anerkannt sind. Das man manchmal noch Mitgefühl bekommt, aber kaum Verständnis.

Heute versuche ich so zu leben wie es für mich gut ist. Ich studiere „Gestaltung, Kunst und neue Medien“ an der Merz-Akademie und es tut mir gut. Es tut mir gut nach mir zu schauen, etwas für mich zu machen. Und wenn ich früher noch dachte, dass ein Studium lediglich dem späteren Gehalt dient, weiß ich heute, dass es viel mehr bedeutet.

Ich studiere, weil es mir Spaß macht, aber auch weil ich diese Erfolge brauche. Und wenn es der tägliche Gang zu meinen Vorlesungen ist, der für die meisten nichts Welt bewegendes ist, für mich kann er an manchen Tagen schon einen riesiger Erfolg sein. Ich komme jetzt mit ganz anderen Grenzen und Vorurteilen in Berührung als noch vor sechs Jahren. Manch einer kann sich vielleicht noch an die von mir gewünschten, „kleinen Probleme“ des Lebens erinnern. An kleine, alltägliche Sorgen und Aufgaben. Und JUHUU es gibt sie! Ich kann mich wieder über Kleinigkeiten aufregen! Meistens fühle ich mich den Kleinigkeiten überlegen, weil ich glaube zu wissen, was im Leben wirklich zählt und auf was es ankommt. Aber auf der anderen Seite sind es auch Kleinigkeiten, über die ich mich tierisch aufregen kann. Vor allem wenn andere Sie machen. Vielleicht sind es meine eigenen „alten“ Muster die mich am meisten bei anderen stören. Vielleicht glaube ich manchmal ich hätte das Leben durchschaut, verstanden, wüsste worauf es wirklich ankommt.

Für mich kommt es auf den Moment an! Den Tag den wir miteinander gestalten. Wer auch immer die Menschen in diesen Momenten sind. Habt Spaß miteinander. Traut euch! Sprecht euch an. Ich sehe immer wieder wie schüchtern und verklemmt gerade junge Menschen sich begegnen. Der Großteil in meinem Studium ist 10 Jahre jünger als ich und für die, bin ich wahrscheinlich auch nur die Mutter, die es noch einmal versucht. Aber, auf was ich hinaus will, sind die verpassten Gelegenheiten, Momente. Viele werden wissen, was ich meine, wenn man sich fragt, warum man die Freundin oder den Freund nicht schon viel früher angesprochen hat? Oder, warum man nicht einfach gefragt oder aufeinander zugegangen ist?

Ich bin dankbar für die vielen kleinen Möglichkeiten und Begegnungen, die ich in meinem Alltag haben kann. Hätte das Leben anders gespielt wäre ich inzwischen seit 6 Jahren nicht mehr da. Meine Tochter wäre nie geboren und wenn ich mir manchmal noch vorstellen kann, dass ich nicht da wäre, eine Welt ohne meine Emilia wäre für mich undenkbar. Auch mir fällt es nicht immer leicht auf Leute zuzugehen oder wie man so schön sagt, über meinen Schatte zu springen. Doch dann denk ich wieder an damals, 2014 als Deutschland, in Brasilien Weltmeister wurde, als die Menschen auf der Straße gefeiert haben. Genau in dieser Nacht saß ich am Fenster des Krankenhauses und hab die feiernde Menge beobachtet. Ich war 24 Jahre alt, Studentin, Schwanger,  wollte eigentlich gerade ein Semester in Mailand studieren, wollte viel und das Viele, dass ich wollte war Karriere, Geld, Anerkennung. Was ich hatte war „Krebs“ und die Ungewissheit ob es ein morgen für mich gibt. Und als ich an diesem Fenster saß und auf die johlende und grölende Menge hinunterschaute, auf diese Glücklichen, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Es ist scheiß egal, was du arbeitest und wie viel Geld du verdienst, wie cool du bist bzw. für wie cool dich die anderen halten.  Wenn du da oben sitzt und nicht da unten, hast du verkackt! Dann ist alles andere einfach nebensächlich, einfach scheiß egal!

Und immer, wenn ich merke, dass ich in diese alten Muster verfalle, wenn ich mir über eben jene Nebensächlichkeiten zu viele Gedanken mache, habe ich meinen Anker.

Mein Moment am Fenster, wo Deutschland Weltmeister wurde und die Welt für einen Moment stillstand.

Gedanken lassen Fühlen.

Den Schnee auf der Haut spüren, Wind der dir um die Ohren peitscht, Regen.

Wie oft habe ich mich darüber beschwert?

„Nicht Situationen machen Gefühle, sondern unsere Gedanken.“

Ich habe intuitiv meine Gedanken gelenkt.

Ich habe mir selbst die Haare abrasiert! Die Glatze mit stolz getragen, denn auf die Chemo habe ich mich gefreut. Sie war für mich und mein Baby, das zu diesem Zeitpunkt in meinem Bauch herangewachsen ist, die einzige Chance auf Leben.

Als keine Haare nachgewachsen sind, war das für mich ein Erfolg, ein Zeichen das ich auf dem richtigen Weg bin.

Natürlich war das für mich auch ein Prozess, die Chemo als positiv zu empfinden. Auch ich habe Momente wo mein Denken meine Gefühle macht. Viele Dinge habe ich durch diese Zeit zu schätzen gelernt. Als ich sechs Wochen in einem Zimmer lag, in dem ich das Fenster nicht öffnen durfte, kein Regen, kein Wind gespürt habe. Ich war gefangen, musste warten und hoffen das alles gut wird. Und habe mich so sehr nach Freiheit gesehnt.

Es war kein einfacher Weg, aber mein Baby kam gesund zur Welt und die Chemo hat den Krebs vernichtet!

Heute bedeutet Freiheit für mich, meine Tochter dabei zu beobachten wie sie in jede Pfütze springt, gesund zu sein und jeden Tag zu genießen.

Wir haben nur dieses Leben!

Wie willst du dich fühlen wenn es das nächste mal Regnet ?

Fühlt euch umarmt

Eure Eva

Rückblicke

Es ist inzwischen über 1 1/2 Jahre her, dass ich meine Lebensretterin kennen lernen durfte. Wir stehen immer noch regelmäßig in Kontakt zueinander.

Nach unserem ersten Treffen waren wir gemeinsam, mit unseren Familien im Urlaub auf Usedom. Es war wunderschön! Wir hatten viel Zeit für Gespräche, von unserer Kindheit über die Spende bis hin zur Zukunftsplanung.

Wir waren gemeinsam im Autokino, finden beide Jonny Depp super ! Haben viel gelacht und geweint. Wunderschön war auch das Treffen mit Ihrer Schwester. Ihr Wunsch war es damals das sie sich als Geburtstagsgeschenk bei der DKMs registriert. Wenn man es so sagen will, hat mir der Geburtstagswunsch einer fremden Person das Leben gerettet. Ist das nicht wunderschön ❣️

Als der Urlaub vorbei war und wir beide wieder in unserem Alltag gefangen, war trotzdem noch regelmäßiger Kontakt über WhatsApp da. Kurz vor Weihnachten kam die Anfrage von RTL, ob wir beide uns vorstellen könnten noch mal ein kleines Update zu drehen.

Wir waren Feuer und Flamme, und trafen uns dafür in Köln. Ich habe mich riesig gefreut Sie endlich wieder zu sehen, wenn auch nur für einen Tag! Aber so konnten wir uns endlich wieder in den Arm nehmen. Und dieses Mal gemeinsam den Kampf gegen den Blutkrebs angehen. Ich weiß das es für sie nicht einfach war, das stehen vor einer Kamera, Hochschwanger ! Umso mehr bin ich dankbar, dass sie es trotzdem so toll durchgezogen hat. Und wir hatten Erfolg ! Es haben sich über 5000 Menschen allein während der Sendezeit registriert. Plus diejenigen welche es weiter erzählen, oder sich später registrieren weil sie daran denken, dass da ja etwas war…. Ein Happy End !

Vielen Dank an dieser Stelle an all die potentiellen Lebensretter. Ihr seid wundervolle Menschen!

Fühlt euch umarmt!

Eure Eva

Als ich Dich sah, war es klar.

Ich habe sie endlich kennengelernt. Meine Lebensretterin. Ich weiß gar nicht wo ich am besten Anfange…Ich habe  immer wieder versucht meine Gefühle in Worte zu fassen, aber dafür gibt es keine Worte! Ich habe euch ja schon geschrieben wie aufgeregt ich war und als der Tag X dann endlich da war – bin ich innerlich geplatzt mit meiner Aufregung. Freude und den Fragen, welche immer wieder durch meinen Kopf gingen. Wie ist sie wohl? Ist sie genauso aufgeregt wie ich? aber vor allem, wird sie mich mögen? Oh Gott – was ist wenn nicht?!!!

 

Um ehrlich zu sein, konnte ich es gar nicht glauben. Als es endlich so weit war. Meine Familie hatte mir erst ein paar Tage zuvor gesagt, dass ich sie hier in Stuttgart kennen lernen werde.  Dass ich tatsächlich schon zwei Jahre geschafft habe, und meine selbstlose Lebensretterin endlich ein Gesicht  bekommt.  Schon oft wurde ich gefragt ,wann ich den endlich von meiner Begegnung mit Ihr schreibe. Doch ich habe es aufgeschoben, da es mir so schwer fällt diesen Moment in Worte zu fassen. Doch Bilder sagen mehr als Worte.

Ich war zum ersten mal im Mercedes-Benz Museum und nun wurde mir das Geschenk gemacht, dass ich meine Lebensretterin in dem Saal kennenlernen durfte – in dem sich vor zwei Jahren 3401 Menschen registriert haben um anderen zu helfen.

Ich wurde zum Hintereingang geführt – ich kann mich an diesen Moment nicht mehr erinnern – ich weiß nur noch, dass ich gedacht habe, wie lange kann ein Flur bitte sein?

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„AHHHH – DAS IST SIE!!!!“ – hat eine Stimme in meinem Kopf gebrüllt. “ Und sie hat ein BABY ?!“ ….JAAAA sie ist auch eine MAMA :-))! Justin  stand mit Ihrem kleinen Sohn und ihrem Mann in der Mitte des Raumes.

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Ich konnte und wollte meine Emotionen nicht zurück halten .Das Gefühl war unbeschreiblich und total überwältigend. Keine Sekunde war sie mir fremd obwohl wir uns zum ersten mal gesehen haben. Ich habe sie gesehen und es war klar. Sie ist es! Letztes Jahr war ich von der DKMS zum World Blood Cancer Day  eingeladen worden ( Das ist auch mein Transplantationstag.) Und mein Mann und ich haben verschiedene Zusammenführungen sehen dürfen, dabei ist uns eine Sache aufgefallen! Spender und Empfänger sehen sich alle irgendwie ähnlich – irgendeine Gemeinsamkeit ist einem sofort ins Auge gesprungen – wie wird das wohl bei uns sein? ist das bei uns auch so? Was machen denn die Stammzellen ? Machen die uns ähnlich ?

Und da: Wir haben so viel gemeinsam. Wir haben zum Beispiel die gleichen Haar, die gleiche Farbe – fast den gleichen Haarschnitt und zwei Haarsträhnen die uns ins Geschichtsbuch fallen.  Ich musste Sie die ganze Zeit anstarren – was gibt es noch zu erkennen?  Auch ein Zufall, dass unser Oberteil die gleiche Farbe hat?!  Wir beide  haben  uns das Oberteil drei Tage zuvor gekauft. Vielleicht klingt das jetzt für den ein oder anderen komisch, aber ich habe kein einziges Oberteil in dieser Farbe in meinem Schrank. Sind das wieder die Stammzellen?

 

 

 

Wir haben den ganzen Tag zusammen verbracht. Wir haben viel geredet, von uns und natürlich wie sie das alles erlebt hat. Schließlich haben wir so viel nachzuholen, da wir seid zwei Jahren so eng verbunden sind und Justin wortwörtlich ein Teil von mir ist.

Als Justin mein Leben gerettet hat war sie gerade einmal 18 Jahre alt. Eine selbstlose Tat als 18  jährige – vor allem wenn ich an meine Zeit als 18 jährige zurück denke ……;-) Ich wusste schon etwas länger, dass meine Spenderin so jung war. Das war eine der wenigen Informationen, welche ich von der DKMS im Voraus  erhalten habe und dass sie weiblich ist.   Wir hatten auch Briefkontakt, aber da dass alles sehr Oberflächlich gehalten werden darf, aus Datenschutz gründen konnte ich Ihr nur schreiben wie dankbar ich Ihr bin. Doch als wir und umarmt haben, war es wie in einem Film – alle um uns herum waren unsichtbar. Man sieht nur diese eine Person, auf welche man so lange gewartet hat.

Doch wie kam Justin dazu sich so jung registrieren zu lassen? Ihre Antwort war, dass ihre Schwester sich dass von der Familie zum Geburtstag gewünscht hat. Einfach Wahnsinn! Durch einen Geburtstagswunsch und den Mut einer  jungen Frau, bin ich heute noch hier! Ich freue mich auch Ihre Schwester bald kennen zu lernen. Für diesen Geburtstagswunsch hat sie etwas bei mir gut!

Nun ist genau ein Monat vergangen – Justin und ich schreiben und telefonieren.  Im August gehen wir gemeinsam auf die Insel Usedom. Ein Familienurlaub 😉  Ich freu mich so!

Es war Liebe von von der ersten Sekunde liebe  Justin und Du hast nicht nur eine große Schwester dazu bekommen – Nein ! Auch eine große Familie die immer für dich da sein wird. ❤DKMS_Spender u. Empf+ñnger Treffen_27052017_239.jpg

 

Das Treffen fand im Mercedes-Benz Museum statt und wurde von der DKMS und meiner Freundin Sara organisiert. Vielen Dank, dass ich meine Justin auf eine so tolle Art und Weise das erste mal sehen durfte! Vor zwei Jahren fand unsere Typisierungsaktion im Mercedes-Benz Museum statt. Ein paar unserer Helfer kamen auch dieses mal und so konnte ich mich bei Ihnen persönlich bedanken. Auch an die, welche leider nicht vorbei kommen konnten. Vielen Dank, dass Ihr dass für mich getan habt. Dank Euch konnten schon 11 Lebensretter gefunden werden.

11 Std 23 Minuten 

Es sind jetzt noch 11std und 23 Minuten bis ich meine Lebensretterin in den Arm nehmen kann. Und Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich mich freue! Wenn ich sagen würde ich bin aufgeregt, voller Vorfreude, würde ich untertreiben. Ich habe mir immer wieder versucht diesen Moment vorzustellen. Aber es ist alles so surreal. Du hast mein Leben gerettet! Du bist mein genetischer Zwilling und seid zwei Jahren laufe ich mit deiner DNA in meinem Blut durch die Welt und darf Leben! Bis heute warst du mein Engel, meine Lebensretterin, die Spenderin. Ab morgen hast du einen Namen ein Gesicht und eine Geschichte. Und eine große Schwester! Ich laufe in meiner Wohnung auf und ab, hätte ich meine Familie nicht, würde ich mich nur im Kreis drehen. Morgen ist DER TAG ! Und ich kann nicht in Worte fassen wie ich mich freue 😘 bis morgen Blutsschwester. 

kleines Update

Hallo meine Lieben.

Ich  möchte Euch sagen, wie gut es mir geht!

Ich darf meine Tochter jeden Tag genießen. Wir lachen und machen albernes Zeug. Ich will nicht nur Ihre Mama, sondern auch Ihre beste Freundin sein. Ich glaube fest daran, dass Kinder mehr mitbekommen als wir denken. Und dass gerade Gefühle eine große Rolle spielen. Momentan schreibe ich mein erstes Buch. Ich möchte genau dass Buch schreiben, dass ich nie gefunden habe. Ich möchte meiner Tochter unsere Geschichte hinterlassen. Eine Geschichte die auch Sie miterlebt hat.

Meine Besuche in Tübingen sind immer noch monatlich. Da jetzt eine Thrombose in meinem linken Arm festgestellt wurde. Man vermutet aber nichts schlimmes. Wahrscheinlich trage ich meine inzwischen zwei Jahre alte Tochter einfach zu viel durch die Gegend. Wenn Sie dürfte würde Sie den Kinderwagen durch mich ersetzten. Ich habe mich letzte Woche im Fitness Studio angemeldet und versuche mich noch fiter zu halten bzw. wieder zu werden. Natürlich nur mit Kinderbetreuung, damit meine kleine auch auf Ihre kosten kommt. Alles in allem fühle ich mich wieder ganz normal. Und freue mich jeden Tag hier sein zu dürfen!

 

Fühlt Euch umarmt

Eure Eva

 

Drei im Glück 

Hallo meine Lieben 

Endlich war es soweit 🙂 wir haben kirchlich geheiratet und unsere Tochter wurde getauft. Dieser Tag war etwas ganz besonderes für mich und meine kleine Familie und ich bin dem Lieben Gott so dankbar, dass ich diesen Tag im kreis so vieler tollen Menschen erleben und feiern durfte. Es war vor zwei Tagen, am 18.6.16. Wir sagten in Stuttgart Mühlhausen in der Veitskirche „Ja“ zueinander und ließen unsere Tochter taufen. Es war wunderschön, und gerade als wir dachten es geht nicht besser wurden wir von einem Chor überrascht, es war unglaublich und wird nie vergessen ! Danke 😘😘😘😘  ich werde sobald die Bilder fertig sind hier einige veröffentlichen um euch an unserem Glück teilhaben zu lassen. Es war wirklich ein wundervoller Tag ! Und ich danke allen 😘😘😘😘 ich liebe euch ! Fortsetzung folgt…..  

Es ist alles gut !!! 

Vielen Dank an alle die mir die Daumen gedrückt haben und an mich gedacht haben. 

Es ist alles gut !!!! Das nächste CT in nem halben Jahr und meine Tabletten werden langsam reduziert 😉 ich bin total verkatert von der Anspannung 🙂 aber jetzt ist alles gut !!! 
Fühlt euch umarmt 

Eure Eva 

Und ich warte…

Ich bin gerade in Tübingen gewesen und habe das CT hinter mich gebracht. Es wäre gelogen wenn ich sagen würde dass es mir gut geht, aber ich versuche die Angst zu ertragen. Zum Glück bin ich schon morgen schlauer. Ich hoffe einfach nur das alles gut ist, die Angst bleibt jedoch. Ich werde morgen schreiben sobald ich mehr weiß und wenn alles gut ist bin ich meinem gesunden und erfüllten Leben einen Schritt weiter. Und lass es morgen erst mal richtig krachen !! 

Es ist schon komisch, wenn ich kein CT gemacht hätte, wäre ich auch nicht so nervös aber was man nicht weiß, macht einen nicht heiß-.-.

Am besten ihr drückt mir alles die Daumen 🙂 ich will doch eine Erfolgsgeschichte sein.

Fühlt euch umarmt

Eure Eva 

Die Angst bleibt…

In den letzten Wochen ist wirklich so einiges passiert. Dinge die mich sehr glücklich gemacht haben und mein Leben definitiv bereichert haben, aber es gab auch Momente die mich sehr traurig gemacht haben. Neben Guido Westerwelle ist Simon gestorben, ein Junge aus Hamburg ca. in meinem Alter, ich konnte Ihn leider  nie persönlich kennenlernen, aber ich habe seine Geschichte im Internet verfolgt und mich wirklich sehr mit Ihm identifizieren können. Wir wurden fast zeitgleich Transplantiert. Ich finde nicht die richtigen Worte, denn es Tut mir einfach nur wahnsinnig Leid, nicht nur für Simon sondern auch für Herrn Westerwelle und alle anderen die viel zu früh gehen mussten und müssen!

Ich bin zwar schon zwei Jahre krank und doch habe Ich noch niemanden persönlich gekannt, der an einer Transplantation bzw. deren Folgen verstorben ist. Ich habe in letzter Zeit ziemlich gut, so getan, als ob dass alles nicht existiert für mich. Mein Gegner ist der KREBS und keine Transplantat Abstoßung oder Infektion. Aber es macht schon alles ziemlich Angst, wenn ich ehrlich bin. Gestern war ich mal wieder in Tübingen zur Blut Kontrolle und meine Ärzte sind der Meinung wir sollten noch einmal ein CT von ganzen Körper machen. Mich verunsichert dass ganze schon ziemlich wenn ich ehrlich bin. Vor allem nachdem es bei mir hieß die CT’s würden mir inzwischen mehr schaden als Nützen. So wie ich das verstanden habe möchten sie eben nur auf Nummer Sicher gehen, dass ER nicht wieder da ist, bzw. falls ja müssen sie meine Medikamente so einstellen, dass die neuen Stammzellen gegen den Krebs vorgehen können. Ich habe jetzt schon Bauchschmerzen. Ich glaube die Angst bekomme ich Nie mehr los. Früher konnte ich die Menschen nicht verstehen, die nicht zu Ihren Nachkontrollen gehen. Inzwischen verstehe ich diese Reaktion total! Andererseits wird es natürlich erleichternd wenn mein Arzt mir sagt, dass alles gut ist und man nichts sehen kann. Nur die Zeit bis dahin macht einen allein schon Krank, ich habe die ganze zeit dass Gefühl etwas stimmt wieder nicht in mir. Wahrscheinlich bzw. hoffentlich ist dass alles nur Einbildung. Am 29.4.16 werde ich es erfahren, natürlich dass nichts zu sehen ist ! Allein es hier in meinem Kummer Blog zu schreiben, hat dass Gefühl schon besser gemacht, wie wenn man sich den Frust von der Seele schreiben könnte und Euch arme Menschen da draussen mit meinen Sorgen beladen könnte. Es würde mir auf jeden fall helfen, wenn Ihr mir die Daumen drücken könntet.

Aber jetzt zu positiveren Themen, ich war mit meinem Mann und meiner Kleinen in Hamburg, wirklich eine ganz schöne Stadt. Dort war ich bei Markus Lanz, es war eigentlich ganz nett. Natürlich hat der Tod von Guido Westerwelle alles ziemlich überschattet und das Thema nicht wirklich positiv werden lassen. Aber ich hoffe Wir konnten den ein oder anderen dazu bewegen sich registrieren zu lassen. Als ich krank wurde kannte ich nur Geschichten von Menschen, die den Krebs entweder nicht überlebt haben, oder wie durch ein wunder geheilt wurden. Jemand der dass ganze bis dahin überstanden hatte war mir zu dem Zeitpunkt unbekannt. Vielleicht ist dass auch der Grund dafür, dass ich dass alles so gerne mache, ich will anderen Mut machen. Und ich hoffe ich bin noch ganz lange dazu in der Lage.

Guido Westerwelle ist am 18.3 verstorben, an meinem Geburtstag. Ich habe trotzdem im Kreis meiner Familie und Freunde diesen Tag gefeiert und es war ein wirklich kostbarer und auf seine ganz besondere weiße schöner Tag. Herrn Westerwelle hat auf die Frage wie es ihm ginge bei Herrn „Jauch“ geantwortet, dass er froh ist hier zu sein und zu leben. Und ich denke damit hat er vollkommen recht, die Zeit läuft und man muss dass beste aus den Tagen und stunden holen dass geht. Natürlich ist es auch bei mir so, dass das nicht immer klappt. Aber ich versuche mich dran zu halten. Herr Meyer-Burckhardt, welcher in der Sendung von Markus Lanz neben mir saß, hat mich als die kamerad aus gingen gefragt, ob ich jetzt anders Lebe ? Ich musste kurz nachdenken und meine Antwort wa „nein „. Wir wurden  dann leider unterbrochen, so dass ich mich  nicht mehr erklären konnte. Ich lebe nicht anders, vielleicht ist mein Leben sogar viel langweiliger als vor meiner Krankheit. Aber es fühlt sich intensiver an. Ich erlebe die Augenblicke bewusster. Alles fühlt sich intensiver an. Ich dachte immer dass ganze macht mich stärker, aber dass Gegenteil ist passiert, es hat mich weicher, empfindlicher und gefühlvoller werden lassen. Ich empfinde mehr Mitleid mit anderen Menschen, ich fühle jeden Kuss intensiver, versuche mir jedes lachen und jeden Geruch stärker einzuprägen. Man kann nicht sagen ich bin glücklicher. Ich fühle auch die Angst und negative Gefühle intensiver, aber ich versuche auf jedenfall so intensiv wie nur möglich zu leben 

Man sagt ja dass das Gesetz der Anziehung immer das gleiche Anzieht. Also werde ich jetzt in mein Bett hüpfen und die Worte und Gedanken “ ICH BIN GESUND “ verinnerlichen.

 

Ich hoffe bis bald

Eva